Erkrankungen erforschen

Die Pathologie ist ein ideales Fach für grundlagenorientierte klinische Forschung. Das priorisierte Ziel der Forschung ist, durch die gewonnenen Erkenntnisse Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln und zu optimieren. Durch den täglichen Umgang mit Geweben können Pathologen Erkrankungen bestimmten Gruppen und Subgruppen als Ausgangspunkt für weitergehende Untersuchungen zuordnen. Wenn diese Zuordnungen mit klinischen Daten korreliert werden können, entsteht ein sehr aussagekräftiges Grundgerüst für klinische Forschung. Typische Fragestellungen im Fach Pathologie (die fast immer in Kooperation mit klinischen Partnern untersucht werden) befassen sich mit der korrekten Klassifizierung von Erkrankungen (als Grundlage für neue Therapieansätze und für Vergleichbarkeit internationaler Studien), der Definition neuer Erkrankungen bzw. Erkrankungsvarianten, und der Aufklärung von Erkrankungsursachen.

Solche Untersuchungen beschränken sich längst nicht mehr auf rein morphologische Studien, sondern beinhalten je nach Fragestellung verschiedene zellbiologische und molekulare Methoden. Daneben beteiligt sich die Pathologie auch an der Methodenforschung, d.h. der Entwicklung neuer Analyseverfahren z.B. bei der Bildgebung.

Die Forscher*innen am Institut verwenden robotische Verfahren für die Probenvorbereitung für Hochdurchsatz-Sequenzierverfahren und für die Zellkultur. Hier arbeiten wir eng mit Datenwissenschaftler*innen zusammen und entwickeln Verfahren der Künstlichen Intelligenz bei der Erfassung und Auswertung solcher Daten. Das proteomische Labor ist mit zwei hochsensitiven und leistungsfähigen Massenspetrometern der neuesten Generation ausgestattet.

BMBF-Verbundprojekt CancerScout

Künstliche Intelligenz zur Vorhersage von Mutationen in Tumoren

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt "CancerScout" untersucht, ob es möglich ist, mit Hilfe einer „digitalen Biopsie“ molekulare Veränderungen in Tumoren vorherzusagen, um diese dann in wesentlich kürzerer Zeit gezielt behandeln zu können. Das Ziel von CancerScout ist es, künstliche Intelligenz so zu nutzen, dass sie Pathologen dabei unterstützt, die Gewebeeigenschaften von Tumoren genau zu definieren und zu beschreiben.

Alle Arbeitsgruppen am Institut befassen sich mit unterschiedlichen Aspekten der Krebsforschung und beteiligen sich damit an den Forschungsaktivitäten des Comprehensive Cancer Centers Niedersachsen (CCC-N). Das Institut für Pathologie kooperiert darüber hinaus eng mit der UMG Biobank. Die übergeordneten Ziele aller Arbeitsgruppen sind neben der Entwicklung neuer Methoden und technischer Verfahren das bessere Verständnis von molekularen Veränderungen von Tumoren, um damit zu einer verbesserten Diagnostik und Therapie beizutragen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auch auf der Integration von proteomischen mit genomischen und epigenetischen Mechanismen.   

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